Auf dem Zwhatt-Areal entsteht Wohnraum für rund 2000 Menschen. Wie finden die alle im neuen Quartier Platz? Das ist zuerst eine architektonische Herausforderung – und dann vor allem eine zwischenmenschliche. Da kommen Siedlungscoaches ins Spiel: Sie sorgen dafür, dass Dichte nicht als Enge, sondern als Nähe empfunden wird. Sie begleiten die Prozesse im Zwhatt, damit das Zusammenleben gelingt. Im Quartier gibt es viele gemeinsam genutzte Räume, sie werden ein Schwerpunkt der Arbeit des Siedlungscoaches bilden: Was wünschen sich die Bewohner:innen? Welche Impulse braucht ein gemeinschaftliches Projekt? Wo liegen potenzielle Konfliktpunkte?

«Der wichtigste Schritt ist jeweils, den Menschen zu vermitteln, dass sie es in der Hand haben.»

Bruno Fritschi

Die Aufgabe eines Siedlungscoaches unterscheidet sich von Siedlung zu Siedlung, das Ziel ist immer das Gleiche: Die Bewohner:innen sollen befähigt werden, ihre Probleme untereinander selbst zu lösen. «Als Siedlungscoach hat man verschiedene Strukturen und Methoden. Diese werden aber immer individuell an die Siedlung oder das Problem angepasst», sagt Bruno Fritschi, Portfoliomanager bei der Pensimo. Die Bauherrin des Zwhatt-Areals arbeitet bei ihren neuen Siedlungen regelmässig mit Siedlungscoaches zusammen. «Der wichtigste, zeitintensivste und auch teuerste Schritt ist jeweils, den Menschen zu vermitteln, dass sie gemeint sind, dass sie es in der Hand haben», ergänzt Fritschi. Entsprechend sind die Massnahmen partizipativ. Es gibt keinen Flohmarkt, um der Idee willen, sondern weil sich die Bewohner:innen einen Flohmarkt wünschen, um das Quartier und die Nachbarschaft zu beleben.

Eine Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) hat 2022 ergeben, dass das Verhältnis zwischen Nachbar:innen in der Schweiz mehrheitlich von Distanz geprägt ist. Gleichzeitig besteht gemäss der Studie ein grosses, grundlegendes Vertrauen zueinander. Man schätzt das distanzierte Verhältnis zu den Nachbar:innen und möchte keine Verpflichtungen in der Nachbarschaft übernehmen – doch wenn jemand Unterstützung benötigt, ist man selbstverständlich da. Genau diese Basis einer Nachbarschaft soll der Siedlungscoach im Zwhatt schaffen.

Beim Job des Siedlungscoaches geht es also nicht darum, Spielabende zu organisieren oder die Nachbarschaftspflege als Pflichttermine durchzusetzen. Vielmehr ist er für die Bewohner:innen ein Coach und eine unaufdringliche, niederschwellige Anlaufstelle. So hat der Siedlungscoach im Zwhatt-Areal einen festen Arbeitsplatz im Cornershop, wo er oder sie eng mit dem Hausdienst zusammenarbeitet. Zudem steht den Zwhatt-Bewohner:innen eine App zur Verfügung, über die sie sich untereinander oder mit dem Siedlungscoach austauschen können. 

Text: Michèle Roten
Bilder: Désirée Good

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